von Lena Sprenger
Lautlos fallen die Splitter der Nacht,
ihr Tanz in der Dunkelheit nur vage zu erahnen.
Unleugbare Vorboten deines Kommens,
deines Falles.
Rabenschwarze Federn,
die du des Nachts so stolz auf deinem Rücken trägst
und doch bei Tageslicht verborgen hältst.
Aus Angst? Aus Trotz?
Ich weiß es nicht
und noch viel weniger kümmert’s mich.
Wenn die Farbe deiner Federn so eine große Rolle spielt,
werde ich ganz einfach die Augen schließen.
Auch wenn mich das in deine ferne, finstere
Welt ziehen sollte,
in einem verschwommenen, bruchstückhaften Traum,
den ich zu träumen nie auserkoren war.
Ein verlorener Stern im Griff des Firmaments.
Verdammt im Schatten festgefroren zu verglühen.
Dort werde ich leuchten,
so hell, dass du,
der du dein Leben lang der Dunkelheit zugewandt warst,
den Blick abwenden musst.
Und auch wenn dir mein Gesicht dadurch verloren geht,
soll dir dieses Licht ein kleiner Trost sein.
Ein Wegweiser auf deinen wirren Pfaden,
durch die düstersten Tage und kältesten Nächte,
Denn auf jedes noch so lange Dunkel
folgt ein Morgen,
ein neuer Tag, ein neues Licht, ein neues Ich.
Das hoffentlich,
irgendwann bei Sonnenlicht,
voll Zuversicht,
die weiten, schwarzen Flügel spreizt.