Endlich wieder Vollpräsenz – Die Frankfurter Buchmesse 2022

von Michael Fassel

Ein Eindruck einer wiederbelebten Buchmesse

Ein dunkler, nebliger Herbstmorgen, die Scheiben der Hessischen Landesbahn sind beschlagen, die Fahrgäste blättern schweigend in ihren Tageszeitungen. Der Kulturteil scheint in diesen Tagen sehr anziehend zu sein. Das Feuilleton versucht der Short List des Deutschen Buchpreises gerecht zu werden. Vielleicht sind die müden, aber immerhin lesenden Menschen ja auch unterwegs zum weltweit größten Umschlagplatz für Verlage, Kultur- und Literaturschaffende.

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„Schreiben ist eine undankbare Aufgabe“, Zuhören eine wunderbare

Ein Rückblick auf die Lesung vom 3. Februar im Museum für Gegenwartskunst

Von Leonie Hentis

Hohe Decken, dunkler Parkettboden – steril und kultiviert –, Schwarz-weiß-Portraits
von Menschen aus einem vorherigen Jahrhundert blicken in den Saal und in der
Mitte sind 30 Holzstühle mit genügend Abstand zueinander aufgestellt.
Auch die meisten Gäste sind in eine schwarz-weiße und zumeist kuschlige Garderobe gehüllt und führen stehend unbefangene Gespräche. Zwischen ihnen sitzen
Studierende mit DINA4-Blättern in den leicht zittrigen Händen – sie wirken
konzentriert und ganz in ihre Zettel versunken. Eine Mitarbeiterin des Museums für Gegenwartskunst tritt an das ebene Podium heran und eine erwartungsvolle Stille breitet sich aus. Sie plädiert an die Studierenden „doch häufiger vorbeizuschauen, ist ja schließlich kostenlos.“ Schmunzelnder Zuspruch seitens der Zuhörenden. Dann wird die studentische Lesung am 3. Februar um 18.00 Uhr eröffnet. Unsere einzige Anforderung an diesem Abend wird es sein, die fünf Texte auf uns wirken zu lassen.

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Wortmeldungen spezial – 2020, 2021- Teil 2

Wortmeldungen von Christian Bocksch, Kristin Scheller und Anna Luise Schüttler

 

Ich habe gelernt, dass zwischen Zivilisation und Barbarei manchmal nur drei hauchdünne Lagen Papier liegen. Wie einig sich die verschiedensten Kulturen in ihren Ressentiments sind. Für 2021 erwarte ich viel heiße Luft und dass Alles so weiter geht, wie es schon seit Jahren eigentlich nicht weiter gehen konnte.

von Christian Bocksch

 

2020 war für mich nicht nur gleichbedeutend mit dem Start einer Pandemie, sondern bedeutete für mich vor allem: Berufseinstieg. Das Virus hat mir nichts beigebracht, von dem ich froh bin, es gelernt zu haben. Dafür habe ich mich als Person und in meinem Job weiterentwickelt – und hoffe, dass sich das 2021 fortsetzt.

von Kristin Scheller

 

Das letzte Jahr war wohl für niemanden besonders schön, aber es hat mir auch sehr deutlich gezeigt, wie sehr mich meine Freunde auch in schwierigen Situationen unterstützen. 2021 wird noch die ein oder andere große Herausforderung für uns bereithalten und das große Aufatmen ist noch in weiter Ferne, aber wenn man schon eine globale Pandemie miterleben muss, ist es schön zu wissen, dass man die richtigen Menschen an seiner Seite hat (mit 2 Meter Sicherheitsabstand natürlich).

von Anna Luise Schüttler

 

 

 

Wortmeldungen spezial – 2020, 2021- Teil 1

Wortmeldungen von Johanna Klein, Mohini Ann Ramachandran und Ankay Black

Geduld
2020
Ein Jahr, das vieles, vor allem Geduld gelehrt hat. Geduldig darin sein und das Beste aus einem Online-Semester machen. Geduldig darin sein, Familie und Freunde nicht viel sehen zu können. Geduldig darin sein, dass man Situationen von heute auf morgen nicht ändern kann.

2021
Ein Jahr, das noch neu ist und in das ich gerne diese Geduld mitbringen möchte. Aber auch ein Jahr, in dem ich wieder zu meinem „alten“ Leben zurückkehren kann.

von Johanna Klein

 

Gruppenarbeit
Ich hab 2020 very unexpectedly gelernt besser in Gruppen zu arbeiten, einfach weil ich es studienbedingt musste. Ich hatte vorher echt heftige Vorbehalte diesbezüglich wegen der Zuverlässigkeit und so. Aber es hat sich herausgestellt, dass es durchaus auch Spaß machen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Und von 2021 versuche ich einen guten Start in den Master zu haben und (um mal auf den Schreibstammtisch zurückzukommen 😉) hoffentlich, hoffentlich ein paar halbwegs gute Texte mit Spanishtown zu produzieren.

von Mohini Ann Ramachandran

 

Gutes
Ich hab gelernt, dass aus einer Krise auch Gutes hervorgehen kann, dass ich Menschenmengen mehr vermisse, als ich gedacht hätte, und dass der Lieferservice ein Lebensretter sein kann – wenn nur auf Dauer ein teurer.

von Ankay Black

LiteraListen-Adventskalender: Alle 24 Türchen als PDF

Liebe Interessierte,

der LiteraListen-Adventskalender 2020 ist ab sofort als PDF-Datei erhältlich – das heißt alle 24 Lektüretipps auf einmal und ohne nerviges „Weiterlesen“-Klicken. Fragt uns an und wir senden euch umgehend die Datei mit allen Fotos und Buchteasern zu – zum Weiterstöbern und Nachlesen. Natürlich ist der Kalender als PDF kostenlos!

Auf unserem Instagram-Account sind alle 24 Tipps weiterhin abrufbar.

In diesem Sinne wünschen wir euch ein fröhliches Weihnachtsfest mit guter Literatur unter dem Tannenbaum sowie ein paar entspannte Lesestunden.

Eure LiteraListen

 

Interview mit Laura Ruthmann vom Social-Media-Team des Studierendenwerks Siegen

Ein Interview von Andreas Hohmann

  • Andreas Hohmann: Ich bin heute im Gespräch mit meiner ehemaligen LiteraListen-Kollegin, Laura Ruthmann, die mittlerweile beim Sudierendenwerksiegen arbeitet. Laura, was genau ist deine Aufgabe beim Studierendenwerk?
  • LR: Meine Aufgabe ist die Betreuung der Social-Media-Accounts des Studierendenwerks auf Facebook und Instagram. Seit über einem Jahr posten wir hier Aktuelles aus unseren vier Leistungsbereichen: Gastronomie, studentisches Wohnen, Studienfinanzierung und Kinderbetreuung. Zum Bereich der Gastronomie gehören die Mensen, Cafeterien und das Bistro. Das studentische Wohnen umfasst unsere Wohnanlagen in Uni-Nähe. Bei der Studienfinanzierung geht’s um die Themen BAföG und Studienkredite. Außerdem gehört zu uns der Bereich der Kinderbetreuung in unserer Kita und der flexiblen Kinderbetreuung „Flexi“.

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Krumme Preise

von Marius Albers

Krumme Preise

Nachdem die Bundesregierung die temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer beschlossen hatte, trudelten einige Mails bei mir ein, in der verschiedene Vertragspartner versicherten, die finanzielle Entlastung auch eins zu eins an mich als Kunden zurückzugeben. Das freut natürlich ungemein, spart man doch so ein bisschen Geld. Und wenn Geld Zeit ist, dann könnte vielleicht auch mein Zeitverbrauch um 2-3 Prozent sinken; wenn ich für eine Stunde nur noch 58 Minuten brauchte, dann könnte ich mit den übrigen zwei Minuten mein Konto bei der Zeitsparkasse ein wenig entspannen (bis zum 31.12. würden sich so 8784 Minuten ansparen lassen, das wären 146,4 Stunden oder 6,1 Tage, also fast eine Woche!). Herrlich, die graue Zigarre glimmt noch ein wenig länger – aber das ist ein anderes Thema). Weiterlesen

Literaturtipp 12: „Blacksad 1. Irgendwo zwischen den Schatten“ von Juan Díaz Canales und Juanjo Guarnido

Lektüretipp von Christian Bocksch 

Der Comic Blacksad des Autoren-Duos Juan Díaz Canales und Juanjo Guarnido erzählt die Geschichte des Detektivs John Blacksad. Die Welt erinnert an das Amerika der 50er und 60er Jahre, nur dass sie von anthropomorphen Tieren bevölkert wird. Weiterlesen