Fortsetzungsroman Kapitel 5

von Natalie Meyer

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Wütend griff Ernesto nach Pascals Taschenlampe, quetschte sich am verletzten Azubi vorbei und marschierte hinauf in die Küche. „Ihr verblödeten Anfänger, ihr glaubt auch, dass man sich bei mir alles erlauben kann! Aber jetzt habt ihr es zu weit getrieben! Erst der Korkenzieher, dann hat Klara die Nerven mich auf dem stillen Örtchen aufzusuchen und jetzt meint Lea auch noch, man müsse mir alles zweimal erklären?! Ich bin mindestens dreimal so schlau wie ihr Hirnis zusammen!“, polterte er in der Küche los. Während er sprach, strahlte er durch die noch immer dunkle Küche in Leas und Klaras Gesicht. „Tschuldigung Chef“, druckste Klara und ging auf Ernesto zu. Mit der Hand strich sie sachte über die Wunde an seinem Oberarm. „Was machen wir denn jetzt wegen dem Licht?“rief Pascal aus dem Keller „Am Stromkreis hier kann es nicht liegen, muss das Hauptstromaggregat vom ganzen Gebäudetrakt sein!“ So eine scheiße, nur gut, dass sie den Mittagstisch schon hinter sich gebracht hatten.

„Tja, euer schlauer Chef hat für die Gelegenheit immer ein paar Taschenlampen hier!“, verkündete Ernesto stolz, holte aus einer Ecke zwei Taschenlampen und verteilte sie an die zwei Frauen. Dass der Typ vom Studierendenwerk die Dinger neulich für ein Mensagewinnspiel vorbei gebracht hatte, erschien ihm unwichtig. „Chef, kann ich Sie kurz alleine draußen sprechen? Es ist dringend, sonst hätte ich Sie vorhin nicht auf der Toilette belästigt“, sagte Klara plötzlich. „Wenn‘s denn sein muss…“ nuschelte Ernesto. Immer diese sensiblen Azubis, alles unfähige Weicheier, dachte er sich. Auch wenn Klara dabei wenigstens noch ansehnlich aussah, mit ihren großen Brüsten und ihrer kurvigen Figur, die selbst durch die unvorteilhafte Kochkleidung gut zu erkennen war. Wenn er so genau darüber nachdachte, war sie ihm trotz ihrer Ungeschicklichkeit von allen Auszubildenden noch am liebsten. Vielleicht würde sie ihm ja endlich eine Erklärung für ihr auffälliges Verhalten in der letzten Zeit liefern.

Als sie im Flur waren, strich Klara wieder über seine Wunde. „Das war wohl der Korkenzieher von der Toilette, oder?“ Ernesto lief ein Schauer über den Rücken –  hatte sie etwa…? „Keine Ahnung, was du meinst.“ Er wollte erstmal den Coolen mimen. „Ich meine“, Klara strahlte sich nun von unten mit der Taschenlampe ins Gesicht „dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe.“ Sie trat näher an Ernesto heran, nahm seine Hände in seine und legte sie auf ihren Hintern. Ernesto blieb glatt die Luft weg. „Was soll das werden?“, fragte er trocken. „Nunja, es ist ja kein Geheimnis, dass du seit einigen Monaten Single bist. Und so ein attraktiver Mann wie du… Ich hab doch die Blicke bemerkt, die du mir andauernd zuwirfst…“ Das konnte er schlecht leugnen. Gut, dass es dunkel war. Er wurde in diesem Moment so rot, wie die Tomatensoße, die er zum Mittagessen angerührt hatte. „Im Dunkeln lässt es sich gut munkeln.“ Klara kicherte jetzt hysterisch – und begann ihn zu küssen. Ernesto erwiderte den Kuss, gepaart mit der Dunkelheit war das ganze eine willkommene Abwechslung an diesem sonst so chaotischen Tag. Langsam wanderten Klaras Finger an seine Hose und griffen hinein, während er ihren Hintern knetete. Sie löste ihre Lippen von seinen und er bemerkte, dass sie etwas aus ihrer Hosentasche holte. Misstrauisch nahm er seine Hände von ihrem Po und leuchtete ihr mit der Taschenlampe ins Gesicht. Sie öffnete mit ihren Zähnen doch gerade tatsächlich Kondom! Er war sprachlos von so viel Eigeninitiative. Gut, dass sie sich unter der Mensa befanden, in einem dunklen Flur. Höchstens Pascal könnte um die Ecke kommen. Doch genau das machte die Sache ja so reizvoll. Klara lächelte, nahm ihm die Taschenlampe und löschte sie. Dann begann sie, ihn mit ihren vollen Lippen erneut zu küssen und Ernesto gleichzeitig das Kondom überzustülpen. Dabei stellte sie sich unglaublich geschickt an. So wie sie aussieht, hat sie da sicherlich Übung drin, dachte Ernesto lächelnd. Der Chefkoch war so überwältigt von der Situation, dass er nicht bemerkte, wer sich im Dunklen von hinten an ihn herangeschlichen hatte. Es ging alles viel zu schnell. Etwas hatte ihm am Rücken getroffen. Seine Knie wurden weich, er viel auf den Rücken. Ernesto landete unsanft auf dem Metallgegenstand in seinem Rücken. Er schrie vor Schmerz, biss die Zähne zusammen und zog etwas aus seinem Rücken. Es war der Korkenzieher. Bevor er nach der Taschenlampe tasten oder zur Gegenwehr ansetzen konnte, schlug ihm jemand brutal ins Gesicht.