Von Ostereiern, E.T. und Oceanic Airlines

von Michael Fassel

Wenn man an Ostern keine Lust hat oder – wie es in diesem Jahr der Fall ist – es draußen zu kalt ist, nach Schokoladeneiern zu suchen, kann man es auch ganz bequem vom Sessel aus machen. In zahlreichen Medien, Computerspielen und Internet lauern die sogenannten Easter Eggs, die zu einer multimedialen Ostereiersuche einladen. Dabei handelt es sich um versteckte Besonderheiten oder Gags, die nicht einmal hartgesottene Fans auf den ersten Blick erkennen würden. Der ein oder andere wird sicher bereits in seinen Lieblingsfilmen so etwas entdeckt haben. Meistens aber sichtet man Easter Eggs nicht beim ersten Sehen eines Films, schon gar nicht im Kino, obgleich die Leinwand um einiges größer ist als der bescheidene Flachbildschirm im Wohnzimmer. Auf DVDs und Blu-rays gibt es in der Regel als Bonus Filmdokumentationen und Audiokommentare, die auf versteckte Besonderheiten aufmerksam machen. So sind beispielsweise im ersten Teil der Star Wars‑Prequel-Trilogie, Die dunkle Bedrohung, in einer kurzen Sequenz im Senatssaal drei Artgenossen von E.T. zu sehen. Eine kurze, aber für die Handlung irrelevante Hommage an Steven Spielbergs Klassiker.
Mittlerweile werden Easter Eggs nicht mehr so einfach verraten. Die Extras auf DVDs und insbesondere Blu-rays lassen ihr Publikum eifrig auf der Fernbedienung aktiv werden, um an die gewünschten Sonderinformationen zu kommen, die möglicherweise noch nicht einmal im Internet kursieren (hier die Suchmaschine anzuwerfen, würde den Spaß auch gehörig verderben). Einigermaßen leicht zu handhaben ist das Menü der DVD zum Film Memento von Christopher Nolan. Hier muss man lediglich die „Special Features“ anwählen, um den Thriller in seiner chronologischen Reihenfolge zu sehen. Neuere Blu-rays machen es einem zunehmend schwieriger, man befindet sich fast schon in einem Computerspiel, während man das Menü mit seinen Extras durchforstet.
Schneller sind die versteckten Easter Eggs im Internet zu finden. Hinter einigen URL-Adressen verbirgt sich nämlich manchmal eine Überraschung, interessanterweise oftmals in Verbindung mit einer Fernsehserie. Für eine US-Serie ist zum Beispiel die Fluggesellschaft Oceanic Airlines erfunden worden. Unter oceanic-air.com lässt sich dann doch kein Flugticket buchen. Auch hierzulande erlaubt sich Deutschlands langlebigste Serie einen ähnlichen Spaß. Weil ihre Figuren – aus welchen Gründen auch immer – nicht das Wort „Google“ oder „googeln“ aussprechen dürfen, haben kreative Drehbuchschreiber eine eigene Suchmaschine namens „Findhund“ entworfen. Wer in der Realität findhund.de anklickt, wird jedoch nicht nach weiteren Easter Eggs suchen können, sondern landet auf der Homepage ebenjener Vorabendserie.

Kleine Anmerkung: Hinter den erwähnten URL-Adressen verbergen sich keine Viren. Ihr dürft die Suche also starten.