von Laura Schönwies
Eng umschlungen, dicht an dicht. Die Spitze des einen, berührt den Kopf des anderen. Bauch an Bauch eingebettet in sich selbst. Ihre schlanken Körper winden sich umeinander. Weder Arm noch Bein sorgt für einen Abstand. Wo fangen sie an und wo hören sie auf? Wohin soll ein Finger greifen, der nur einen von ihnen herausnehmen möchte? Sie alle hängen zusammen. Nur eine gelbliche Flüssigkeit umhüllt sie – lässt ihre grüne Haut glänzen in einem Kosmos aus Glas. Ihre Welt endet an einem Deckel. Ihr reines Gefäß, luftverschlossen, lässt kein Staubkorn an sie heran. Es steht auf einem dunklen, staubigen Untergrund. Hier harren sie aus: Peperoni auf der Regentonne!
Silber trifft Gold: Eine gebogene Form dringt ein in eine glatte Oberfläche, hartes Metall durchdringt die zarte Schicht – taucht ein in eine neue Welt. Eine Welt voller Wärme, die in sich geschlossen war, bis der silberne Eindringling kam. Den einzigen Kontakt mit der Außenwelt bildeten Augen, die auf der Oberfläche schwimmen. Doch nun gleiten sie zur Seite und machen ihm Platz. Heraus fischt er kleine Muscheln, umhüllt vom goldenen Glanz. Sie sind gehäuft, gekrönt mit einer orangenen Haube. So werden an die roten Lippen geschoben: Mhhmmm… Der erste Suppen-Moment!
Es hält niemals an: Kontinuierlich bewegt es sich weiter. Geduldig trägt es die dreckige Last, die ihm aufgebürdet – wieder und immer wieder! Niemand würdigt es auch nur eines Blickes. Ihre Reste stellen sie auf ihm ab. Kaum ist es aus ihren Blicken verschwunden, scheint es für sie nicht mehr zu existieren und sein wertvoller Dienst, der jede zu Hause einfacher machen würde, vergessen. Keiner streicht dankbar über seine grünen Stränge. Niemand blickt mit einem Lächeln zu dem Fenster, hinter dem es verschwindet: Das Fließband in der Mensa!
Drei kleine Absätze mit Gedanken, Spontaneinfällen und Überlegungen, die in meiner Zeit bei den LiteraListen einmal zu Papier gebracht und am besten im weltweiten Netz verbreitet werden sollten, doch sie waren noch nicht ganz ausgereift. Der Cursor blinkte stets nur auf der weißen Seite. Hier lest ihr alles, was in meinem Kopf herumschwirrte, über was ich unbedingt einmal schreiben wollte. Alles, worüber wir diskutiert haben, was man daraus machen könnte … „Du darfst nicht gehen, bevor du nicht darüber geschrieben hast“, haben sie gesagt.
Da habt ihr es nun.