Lektüretipp von Michael Fassel

Nein, ich möchte es mir nicht so bequem machen und in meiner Lektüreempfehlung einfach auf die 100 Werke verweisen, die der belesene Literaturkritiker Denis Scheck für hochrelevant erachtet. Vielmehr möchte ich auf den Lesegenuss dieses besonderen Buches aufmerksam machen. Mit unnachahmlichen Humor, Know How und erfrischendem Esprit weiß Denis Scheck auch vermeintlich sperrige Werke kurzweilig unterhaltsam zu vermitteln. 

Es geht nicht nur um Goethe und Hölderin, überraschenderweise findet „Harry Potter“ eine ebenso würdige Erwähnung wie zum Beispiel „Faust“. Aber ganz egal, ob William Shakespeares „Der Sturm“, Italo Calvinos „Wenn ein Reisender in einer Winternacht“ oder J. R. R. Tolkiens „Herr der Ringe“ – Denis Scheck überwindet Genre- und Zeit-Grenzen, bietet Orientierung im Wald der Literatur. Alleine diese Einladung zum Lesen stärkt euer literarisches Abwehrsystem gegen jeglichen Schundroman. Und wenn dann sogar euer Interesse für ein neues Buch geweckt wird, umso besser. Hier hat der Schneeball-Effekt einen immensen Nutzen und ihr könnt sagen: Trotz der unzähligen Bücher sehe ich wieder die Literatur.

Denis Scheck: Schecks Kanon: Die 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur von „Krieg und Frieden“ bis „Tim und Struppi“, München: Piper 2019.