von Jasmin Kathöfer
Wo kann ich hingehen,
dass mich der Schlaf nicht erreicht?
Denn warum sollte ich schlafen wollen?
Wie könnte ich daran denken,
wenn die Räuber mich umkreisen?
Sie wittern mich, riechen meine Angst.
Wo kann ich hingehen,
dass mich der Schlaf nicht erreicht?
Wo kann ich immer wach sein
und auf den Wellen des Tages treiben –
sanft gewiegt, doch nie gewogen?
Frei von jeder Schuld und jeder Erwartung.
Über mir treiben Sterne dahin,
flüstern sich Dinge zu.
Lauschen selbst den Stimmen der Nebel,
suchen im Licht von Abermillionen Sonnen
nach einem Riss,
der schwarz auf schwarz
einen Durchgang schafft,
alles anzieht und alles von sich wegstößt…
Wo kann ich hingehen,
dass mich der Schlaf nicht erreicht?
Wo kann ich ganz klein sein und doch überall?
Wo bin ich immer und doch nie?
Wo kann ich die Welt hinter meinen Augen
vor meinen Augen tanzen sehen?
Wer wollte nie seinen Körper von außen betrachten?
Wer wollte nie seine Sprache mit andren Ohren hören?
Wer wollte nie die letzte Dimension mit eigner Seele fühlen?
Über mir lachen mich die Sterne aus,
blicken sich hinter meinem Rücken an.
Für sie werde ich immer ein Kind bleiben,
das, egal wie viel es lernt,
doch nie genug verstehen wird.
Zwischen ihnen liegt die Antwort,
irgendwo weit weit oben…