08.09.2014: List Of Characters (In Order Of Appearance)

von Susann Vogel

Des Öfteren würde ich recht gern ausblenden, anhalten, die Endcredits über den Bildschirm rollen lassen. Den Bildschirm meiner Weltwahrnahme.

Denn da stimmt etwas nicht. Da passt etwas nicht. Da kann ich mich nicht abgleichen. Da stört etwas rein. Da –

Dann würde ich zurückspulen, würde ich anders beginnen.

Es wäre nicht immerzu ein und dasselbe Bla-bla-bla-bla-bla-bla … aus Anerkennung und dem Kampf darum und Unzufriedenheit und Anerkennung und dem Kampf darum und Unzufriedenheit und …

Dass HUGENDUBEL die DVD zu DALLAS BUYERS CLUB in mehrfacher Ausgabe an der Kasse bewirbt, sollte Vorbote einer Revolution sein: So sollte es in Folge breiter Rezeption zur Abschaffung der kategorischen Abfrage kommen – da hinfällig. Der Abfrage auf Kopfbögen zig amtlicher Formulare oder Umfragen oder Listen oder oder oder … ob man(n) eine Frau oder ein Mann sei. Es sollte nicht um eine Orientierung, sondern um Begehren gehen. Um Leben, nicht um Lobby. Die vermeintlichen Ränder, die Anderen, würden alle Bemühungen unterlassen, in der vermeintlichen Mitte, bei der Norm, ankommen zu wollen. Der Rand würde sich von der Mitte emanzipieren und aufbrechen. Die Norm würde gesprengt.

Doch es klemmt wieder einmal, wieder einmal, wieder einmal … die Rückspultaste.

Ich befürchte, es ist in großem Stil die Etikettierung „Ausgezeichnet mit 3 Oscars“, die institutionalisierte Etikette, die dort verkauft wird – nicht der Inhalt, der multipliziert wird. Der wird über den Ladentisch gezogen.

Angekommen in der Mitte der Gesellschaft ist eine austauschbare Kaufempfehlung, nicht die ernstzunehmende Möglichkeit lebbarer Alternativen.


Ich schalte aus.