von Lena Rippe
Seit gut eineinhalb Jahren ist die Wehrpflicht in Deutschland Geschichte. Die Bilanz: Rund ein Viertel der freiwillig Wehrdienstleistenden quittiert den Dienst vorzeitig und ohne große Erklärungen. Doch was passiert mit denjenigen, die sich nicht wenige Monate, sondern 13 Jahre für den gut bezahlten Staatsdienst verpflichtet haben und nun raus wollen? Wie schwer es Offiziersanwärtern gemacht wird, zeigt der Besuch bei einem, der den Ausstieg geschafft hat.
„Die spielen ein Jahr ein bisschen Krieg und können jederzeit gehen. Und wir sind gefangen im System.“ Georg Bösmann* sitzt verärgert in seinem ehemaligen Kinderzimmer. An die weißen Wände ist mit blauer Farbe ein Alpenpanorama gemalt. Während seiner Zeit bei der Bundeswehr musste er nur aus dem Fenster gucken, um sie zu sehen. Heute erblickt er draußen das graue Bremer Nieselwetter.