Fortsetzungsroman Kapitel 5

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von Natalie Meyer

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Wütend griff Ernesto nach Pascals Taschenlampe, quetschte sich am verletzten Azubi vorbei und marschierte hinauf in die Küche. „Ihr verblödeten Anfänger, ihr glaubt auch, dass man sich bei mir alles erlauben kann! Aber jetzt habt ihr es zu weit getrieben! Erst der Korkenzieher, dann hat Klara die Nerven mich auf dem stillen Örtchen aufzusuchen und jetzt meint Lea auch noch, man müsse mir alles zweimal erklären?! Ich bin mindestens dreimal so schlau wie ihr Hirnis zusammen!“, polterte er in der Küche los. Während er sprach, strahlte er durch die noch immer dunkle Küche in Leas und Klaras Gesicht. „Tschuldigung Chef“, druckste Klara und ging auf Ernesto zu. Mit der Hand strich sie sachte über die Wunde an seinem Oberarm. „Was machen wir denn jetzt wegen dem Licht?“rief Pascal aus dem Keller „Am Stromkreis hier kann es nicht liegen, muss das Hauptstromaggregat vom ganzen Gebäudetrakt sein!“ So eine scheiße, nur gut, dass sie den Mittagstisch schon hinter sich gebracht hatten.

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Eine kleine Schatztruhe

von Lisa Pilhofer

Das Buch steckt in einem dunkelgrauen Schuber, auf dessen Vorderseite ein schwarzes, glänzendes S. abgebildet ist. Bevor man das Buch aus dem Schuber nehmen kann, muss man erst einen Aufkleber vorsichtig entfernen. Auf diesem Aufkleber ist ein winkender Affe, das S. auf einem Kompass und ein großes, altes Segelschiff – es vermittelt den Eindruck, als wäre dieses Buch kein Roman, sondern handle eher von Naturwissenschaften. Ein Bibliotheksaufkleber befindet sich auch auf dem Buchrücken, was verwunderlich ist, schließlich wurde dieses Buch in einer Buchhandlung erworben. Der Einband sieht aus, als wäre er aus gewebten Leinenfasern, er fühlt sich auch ein bisschen so an, ist aber tatsächlich nur aufgedruckt. Schlägt man das Buch auf, wird es noch kurioser: Die Seiten sind vergilbt und es ist von vorne bis hinten mit handgeschriebenen Nachrichten und Notizen in verschiedenen Farben vollgekritzelt! Weiterlesen

Fortsetzungsroman

Kapitel 4

 von Andreas Hohmann

Das Licht war aus! Er kam gar nicht erst auf die Idee, an einen unglücklichen Zufall zu glauben. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, und sein Herzschlag trommelte erbarmungslos. Er konnte nichts sehen. Wohin genau er die Kisten geschoben hatte, um an seinen Vorrat zu gelangen, wusste er schon nicht mehr.
Das Knarren! Weiterlesen

Verlust der Unfassbarkeit

    – von  Jana Albrecht

Ein Unfall… ein emotionaler Unfall, entstanden aus einem belanglos lächerlichem Missverständnis zwischen Emotion und Sein. Keiner wollte aufgeben, die Emotion nicht, weil sie am Reichtum gefühlter Bilder klammerte, am Kern des emotionalen Überlebens – das Sein nicht, weil es an wortlosen Gedanken festhielt und nicht begreifen konnte, dass genau das die überlebenswichtige Mitteilung der Emotion war: Gemeinsames Überleben in wortlosen Gedanken und gefühlten Bildern. Weiterlesen