29.09.2014: „Sin City“ gestern und heute

von Christoph Ernst

Seit dem 18. September läuft die lang ersehnte Fortsetzung der Comicverfilmung „Sin City“ in den deutschen Kinos. Neun Jahre mussten Fans auf den zweiten Teil: „A Dame to Kill For“ warten. Die Regie übernahmen wieder Robert Rodriguez und Sin-City-Erfinder Frank Miller. Glücklicherweise ließ sich die Besetzung ebenfalls für einen zweiten Teil gewinnen und auch die Schwarz-Weiß-Optik des Films, die nur ab und zu durch Farbakzente durchbrochen wird, blieb unverändert. Im Unterschied zu 2005 wird der Film jedoch nur noch in 3D gezeigt. Weiterlesen

22.09.2014: Zwischen Sommerspaß und Aufklärung

von Laura Schönwies

„Kamera an.
Eiswürfel rein.
Spender sein!“

Bastian Schweinsteiger hat es getan, Helene Fischer hat es getan und angeblich wurde auch Günther Jauch dabei gesichtet. Viele kleine Videos spielten sich von selbst ab, wenn ich auf meiner Facebook-Startseite herunter scrollte. Immer war das Gleiche zu hören: „So, jetzt hat es mich auch erwischt“, angebliche pseudo-moralische Hinweise á la „Aber das Spenden nicht vergessen“, gefolgt von einem lauten „Hoooahr, ist das KALT! Das reicht, mach die Kamera aus!“ Weiterlesen

15.09.2014: Zwischen Heimat und Siegen – eine leicht satirische Betrachtung

von Sebastian Wilhelm

Ich erinner´ mich noch gut an den ersten Tag in Siegen.
Damals war es ziemlich grau und regnerisch. Zugegeben, in den letzten Jahren kam dies öfters vor. Als ich am ZOB einen Mann gefragt hatte, wo man in Siegen gut was erleben kann, antwortete er mir nur, dass Siegen eine tote Stadt sei, und zog weiter, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen.
Rückwirkend muss ich aber sagen, dass ich nun alles in einem positiven Licht sehe. Ich erlebte in Siegen eine wunderschöne Zeit, lebte dort einmal auf dem Berghang, dann fast im Wald, erlebte und überlebte viele zerstörerische House-Partys und Trinkabende und hatte irgendwann einen knuffeligen, aber sehr bissigen Waschbären als Zwischenmieter in der Mülltonne. Wenn etwas hier unmöglich ist, dann während der Studienzeit keine neuen Leute kennen zu lernen, denn eigentlich kennt hier jeder jeden oder hat ihn zumindest schon mal gesehen. In dieser fast schon familiären Atmosphäre fühlte ich mich doch recht aufgehoben. Weiterlesen

08.09.2014: List Of Characters (In Order Of Appearance)

von Susann Vogel

Des Öfteren würde ich recht gern ausblenden, anhalten, die Endcredits über den Bildschirm rollen lassen. Den Bildschirm meiner Weltwahrnahme.

Denn da stimmt etwas nicht. Da passt etwas nicht. Da kann ich mich nicht abgleichen. Da stört etwas rein. Da –

Dann würde ich zurückspulen, würde ich anders beginnen. Weiterlesen

Don’t cum on human rights! – Fight for your rights! Warum ich Femen verstehe.

Kathrin Wagner kommentiert Thomas Marbachs Text „Sexismus“

Sextremismus macht Angst. Vor allem dem männlichen Geschlecht.

Sextremismus macht Angst. Vor allem dem männlichen Geschlecht. Die Provokation der Femen durch Oben-Ohne-Aktionen kommt nicht bei jedem gut an. Warum? Der männliche Blick, der die Frau als Fragment wahrnimmt, wird durch die weibliche Nacktheit natürlich auf die Brust gelenkt – aber seine Skopophilie wird enttäuscht, denn statt zwei prallen, glänzenden, im Rhythmus des Ganges wippenden Brüsten wird er von politischen Aufforderungen abgelenkt und irritiert. Stichwort: Kastrationsangst!

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01.09.2014: Von Amazon(en) und Musen

von Dinah Fischer

Von allen Seiten wird auf Amazon geschimpft. Verlage und Buchhandlungen schimpfen schon lange, Leser schimpfen, nachdem sie ihren neuesten Einkauf bei Amazon erfolgreich abgeschlossen haben, und nun verschwören sich auch noch die Autoren gegen Amazon. Es ist sicher nicht falsch, zu behaupten, dass sich der Internet-Konzern im Kampf befindet: Amazon(en) gegen „Musen“, das heißt unpersönlicher Online- gegen stationären, authentischen, inspirierenden Buchhandel, der zum „Stöbern“ einlädt. „Stöbern“ ist das Trendwort der Buchliebhaber. Der buchaffine Mensch wird automatisch mit einem Verlangen nach Anfassbarem in Verbindung gebracht, das Amazon mit seinen virtuellen Bücherregalen nicht befriedigen kann. Was heißt „stöbern“? Es suggeriert ein gemütliches, schlenderndes Büchersuchen. Stöbern ist assoziativ, zwanglos, inspirationsverbunden – in jedem Fall stressfrei. Doch wie sieht Stöbern tatsächlich aus? Weiterlesen