Die Formel stimmt – und ist doch nicht richtig…

von Lisa Maria Pilhofer

Vergangene Woche hat das Siegener tollMut-Theater Georg Kaisers Stück GAS aufgeführt. Mit der Wahl des Vortex als Veranstaltungsort wurde auch die passende Atmosphäre für das Szenario des Theaterstücks geschaffen: enger Raum, schwarze Wände und eine kleine Bühne, die das tollMut-Ensemble voll ausnutzte. Besonders eindrucksvoll und passend war auch die benutzte Technik. Es spielte zwischendurch nicht nur düstere Musik, auch das gedämpfte Licht betonte die dunkle Stimmung des Stücks, aber vor allem der Einsatz von Gas (also ganz ungefährlicher Kunstnebel) unterstütze die bedrückende Atmosphäre, die dem Stück innewohnt. Denn es geht um Gas, um Giftgas, das bei einer Explosion (wunderbar mit einem Knall und sofortiger Dunkelheit im Raum inszeniert) freigesetzt wird, die ganze Umgebung verseucht und tausende Opfer fordert. Ein Horrorszenario, wie man es von Tschernobyl und Fukushima kennt, deren Folgen immer noch nachwirken. Die Situation in GAS ist somit nicht nur realistisch, sondern auch aktuell – und sehr kritisch.

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Das Siegener Literarische Quartett

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Peter Gendolla ist seit 1980 an der Universität Siegen tätig – abgesehen von einer kurzen Unterbrechung von 1993-1995. Er war Sprecher des sfb/Forschungskollegs „Medienumbrüche“ und langjähriger Leiter des Universi Verlags der Universität Siegen.

Seit Oktober 2015 hat das ZDF die bekannte Literatursendung „Das literarische Quartett“ neu aufgelegt. Grund genug, Herrn Prof. Dr. Peter Gendolla an der Uni Siegen einen Besuch abzustatten. Zusammen mit Studenten der Uni Siegen entwickelte er 2001 nämlich ein reales literarisches Quartett als Kartenspiel, dass 2015 neu aufgelegt wurde – das „Siegener Literarische Quartett“!

Literalisten: Herr Gendolla, wie kamen sie überhaupt auf die Idee, das literarische Quartett im Sinne des Wortes umzusetzen?

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Er ist schuld!

Oder sie! Oder es! Oder . . . ach, egal! Hauptsache, nicht ich!
– Advanced Freestyle-Seminargestaltung –

von Andreas Hohmann

„Jaa, guten Tag, ich begrüße Sie zu diesem Seminar. Selbstverständlich würde ich Sie jetzt fragen, welche Interessen Sie dazu bewogen haben, diese Veranstaltung zu belegen. Aber offen gestanden haben Ihre Antworten keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf, sodass wir diesen Part auch überspringen können.
Ich dachte mir, zu Beginn eine kleine Einführung ins Thema: ‚Kollektiv geteilte Deutungsmuster in der Gesellschaft‘. Welcher Gesellschaft? Na, junger Mann, welche Gesellschaft sollte für uns schon relevant sein? Unsere! Welche sonst? Also, der thematische Einstieg. Sie sind dran, liebe Studierende. Der Arbeitsauftrag lautet: Nennen Sie ein kollektiv geteiltes Deutungsmuster in unserer Gesellschaft. Nein, dieses Hand-heben können Sie sich sparen. Einfach auf Zur- Weiterlesen

Droggelbecher? Droggelbecher!

Von Lisa Maria Pilhofer

Edna bricht aus. Sie muss mit Hilfe ihres kleinen, blauen Frottee-Hasen Harvey aus einer Irrenanstalt ausbrechen. Ihr Ziel ist es, die Ermordung ihres nervigen Nachbarjungen Alfred aufzuklären, für die ihr Vater die Todesstrafe bekam. Interessant hierbei ist, dass nur Edna Harvey verstehen und mit ihm reden kann, was mich irgendwie an den Film Mein Freund Harvey erinnert hat. Dort ist Harvey allerdings kein kleines Stofftier, das für alle sichtbar ist, sondern ein unsichtbarer Hase von 2 Metern, der nur vom gutmütigen Protagonisten Elwood P. Dowd gesehen werden und auch nur mit ihm kommunizieren kann. Daher versuchen auch alle Freunde und Verwandte, den armen Elwood P. Dowd in eine Irrenanstalt einzuliefern (was nicht ganz so funktioniert, wie geplant). Es ist eine liebenswerte Komödie, in der niemand ernsthaft zu Schaden kommt.
Edna bricht aus ist anders.

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