Wer nicht fragt, bleibt dumm?

von Johannes Herbst

Wer hat gesagt, dass 12 Monate ein Jahr ergeben und man nach dem zwölften Monat in der Zählung wieder beim ersten anfängt? Wer hat gesagt, dass ein Jahr 356 Tage hat? Und wer, dass der Tag 24 Stunden besitzt und diese wiederum jeweils aus 60 Minuten bestehen und eine dieser Minuten sechzig Sekunden dauere. Und wie lange dauert so eine Sekunde? Weiterlesen

MetroPolen

von Alexander Ossia

Späte Nacht in einer zwielichtigen osteuropäischen Stadt. Es ist eiskalt. Dampf hüllt beim Sprechen unsere Köpfe ein und zieht uns hinterher, bevor er im Licht einer Straßenlampe verschwindet. Gelbe Linienbusse fahren mit beschlagenen Scheiben an uns vorbei. An der Bushaltestelle am Lazienki-Park steigt niemand ein oder aus. An der US-Botschaft hängt ein Schild, das einem das Fotografieren untersagt. Der Sicherheitsbeamte dampft auch beim Atmen und läuft hastig hin und her, knetet dabei seine in dickes Leder eingepackten Hände. Warschau an einem Samstagabend zwischen Weihnachten und Neujahr. Wir sind zu Fuß unterwegs in eine Diskothek.

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Dortmund – ein kultureller Geheimtipp!

– von Anna Sebastian

dortmund_innnenstadt2Mit Dortmund, der bevölkerungsreichsten Stadt des Ruhrgebiets, hatte ich um ehrlich zu sein bisher immer nur grölende Fußballfans und Neonazis in Verbindung gebracht. Als mir meine gute Freundin Yvonne vorschlug, mir die Stadt zu zeigen, in der sie praktikumsbedingt für längere Zeit gelebt hatte, war ich überaus gespannt. Es ist kein Geheimnis, dass ich für den Ruhrpott schwärme. Auch wenn Dortmund für meinen Geschmack nicht so schön ist, wie beispielsweise Duisburg oder Essen, ist es dennoch schön genug, um es an euch weiterzuempfehlen! Wirklich positiv an Dortmund, wie an vielen Ruhrpottstädten, ist das grüne Erscheinungsbild. Man sieht der Stadt an, dass in den letzten Jahren viel dafür getan wurde, sie attraktiver zu gestalten.

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Kopfgeld für den fertigen „Akademiker“?

von Marius Albers

Wer erinnert sich nicht gern zurück an die Schulzeit, als es am Schuljahresende Zeugnisse gab und man sofort zu den Großeltern flitzte, um eine kleine Belohnung zu bekommen. Ein paar Süßigkeiten oder ein Buch konnten dabei sein, sicherlich aber auch der ein oder andere Taler. Und vermutlich wären die Großeltern nicht auf die Idee gekommen, mit dem Taler zur Schule zu fahren und dem Rektor aus Dankbarkeit für den guten (Schuljahres-)Abschluss des Sprösslings den Fünf-Euro-Schein für die Eins in Mathe in die Hand zu drücken. Ähnlich scheint es in Zukunft aber an den NRW-Hochschulen zu laufen. Denn ab 2016 sollen die Universitäten eine Prämie in Höhe von 4.000 Euro für jeden Abschluss bekommen. Zunächst zum geplanten Prozedere. Weiterlesen

Medientrend „Flüchtling“?! Fragen über die Notwendigkeit umfassender Berichterstattung

– von Anna Sebastian

Die Thematik „Flüchtlinge“ ist vor allem in den Medien präsenter als je zuvor. Lange Zeit hatte ich mit der medialen Berichterstattung meine Probleme. Sie ist nach wie vor stark selektiert, dennoch ist ein Trend hin zu positiveren und umfassenderen Meldungen zu beobachten, den ich sehr begrüße. Vor wenigen Wochen zeichnete sich diesbezüglich noch ein gänzlich anderes Bild. Ich bin sicherlich sehr weit davon entfernt, als Experte zu gelten. Mein Wissen speist sich aus eben jenen Medien und dem Gespräch mit Bekannten. Zugegeben, bin ich äußerst schlecht informiert. Kaum auszudenken, wie es bei vielen anderen aussieht. Vor einigen Wochen fragte ich meinen besten Freund – er arbeitet seit Monaten ehrenamtlich in einem Flüchtlingswohnheim -, warum man in den Medien nur überwiegend negative Berichterstattung findet, wie beispielsweise über Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und den damit verbundenen Fremdenhass. Seine ernüchternde Antwort lautete, dass es nur wenig Positives – das direkt mit der Asylproblematik zusammenhing – zu berichten gebe. Nach wie vor liegt die Zahl der Abschiebungen weit über der des tatsächlich gestattetem Asyl. Von wirklichen Integrationsversuchen kann kaum eine Rede sein. Gleichzeitig richtet sich Berichterstattung nach der Öffentlichkeit. Deutschland sei zu voll und man könne ja nicht jeden aufnehmen, das ist es was viele empfinden und demnach auch hören möchten. Ein Statement, das man auch bei Politikern – natürlich in schön verpackten Worten – findet. Umso erfreuter bin ich über den Wandel, welchen man in den letzten Wochen und insbesondere Tagen beobachten kann. Auch wenn es mir nach wie vor an tatsächlichen Fakten fehlt – und die muss es verstärkt geben, da die wenigsten sich auf speziell dafür vorgesehene Seiten weiter informieren – so wird verstärkt von ehrenamtlicher Arbeit seitens der Bevölkerung berichtet und zu mehr Toleranz aufgerufen. Es freut mich zu sehen, dass Bekannte, die häufig zu wenig Tiefgang neigen, auf Facebook den Aufruf zu mehr Solidarität und gegen Hetze im Internet von Anja Reschke (Tagesthemen) teilen oder österreichische Freunde, die Debatten in ihrem Land kritisch kommentieren.

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