Revolution auf Rezept

von Christian Bocksch

Oftmals passieren die wirklich entscheidenden Veränderungen an Orten, wo man so etwas zuletzt erwarten würde. Aber trotzdem, es gibt sie, und ich war vor nicht allzu langer Zeit an einem Refugium des geistigen Austauschs.
Die Praxis des Orthopäden lag etwas versteckt, und der Schock, bereits nach zwei Wochen einen Termin bekommen zu haben steckte mir noch in den Knochen. Ich trat an die Anmeldung heran, dahinter eine Sprechstundenhilfe, die Wörter in die Tastatur ihres Computers stanzte. Die Minuten vergehen, bis ich meinen ganzen Mut zusammen kratze und frage: „Hallo….Äh….Also ich wollte….Ich meine sollte…Hmm.“
„Ich bin nur Telefon“, unterbricht mich die Stimme meines Gegenübers. Weiterlesen

Der Destroyed-Effekt

von Lisa Pilhofer

Im Allgemeinen bin ich kein besonders risikofreudiges Kind gewesen und meine Bereitschaft zu Unternehmungen, bei denen meine Kleidung arg in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, verringerte sich mit zunehmendem Alter. Dennoch kann ich mich erinnern, dass ich mich bis zur siebten Klasse – wo das Aussehen plötzlich von Bedeutung war – nicht wirklich darum gekümmert habe, was ich anziehe, ob mein ‚Outfit‘ zusammenpasst und welche Aktionen ich darin besser nicht ausführen sollte. Ich kroch durch Erde und Gras, blieb an Büschen hängen, stolperte, wurde im Spiel am Hemd gezogen, beim Malen tropfte Farbe auf die Kleidung, ich rannte, bis die Füße qualmten und hatte die Taschen voller Kleinigkeiten, die ich im Laufe des Tages eingesammelt hatte. All das hinterließ Spuren, an denen man mehr oder weniger nachvollziehen konnte, welche Abenteuer hinter mir lagen: Weiterlesen