Laute(r) Maaaas und Moooos und Korken in Tupperdosen

von Tanja Czerwenka

Edmund Stoiber, Julia Roberts, Katja Burkard und Winston Churchill – sie alle haben etwas gemeinsam und hätten sich dafür in Dortmund treffen können.

Sabine* bekommt im Flur von Dozentin Frau Ziub eine Tupperdose in die Hand gedrückt: „Kannst du bitte Hanna die Dose bringen? Sie braucht die Korken gleich für ihre Therapie.“ Schülerin Lisa ist mit einem Stein und einer Feder in der Hand unterwegs. Sie sammelt Material, mit dem sie Gegenteile darstellen kann. Nebenan im Klassenraum findet Theorieunterricht statt. Alltag im Dortmunder Institut für Logopädie.
Sabine, zierlich, lange braune Haare, dunkle Augen und eine ruhige, aber bestimmende Stimme, ist Schülerin. Anhand ihrer Größe und ihrem Auftreten erkennt man keinen Unterschied zu ihren Mitschülern, doch wenn man sie nach ihrem Alter fragt, schmunzelt sie. Sabine ist mit 45 Jahren die Älteste in ihrer Klasse. In ihrem ursprünglichen Job kann sie nicht mehr arbeiten und hat sich für eine Ausbildung zur Logopädin entschieden. Sie ist am Ende des zweiten Jahres und kommt momentan nur einmal in der Woche ins Institut. Ihre Klasse befindet sich in einem zweimonatigen Praktikum. Es ist ihnen freigestellt, ob sie trotzdem zum Institut kommen, um ihre wöchentlichen Therapiestunden abzuhalten oder nicht. „Ich mache es, weil es sowohl für mich als auch für meinen Patienten gut ist“, sagt Sabine. Insgesamt umfasst die Ausbildung drei Jahre. In dieser Zeit erlangen die Schüler Qualifikationen in drei Bereichen: Kindersprache, Redeflussstörungen und neurologische Störungen. Nach Bestehen des Staatsexamens dürfen sie sich dann staatlich anerkannte Logopäden nennen.

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25.08.2014: „Call of Duty“ – Sündenbock oder Schuldiger? – Ein Denkanstoß

von Franziska Elsner

Vor wenigen Tagen fand die alljährliche Gamescom in Köln statt und auch dieses Mal drängten sich mehrere Tausend Menschen auf das Messegelände. Besonders viel Betrieb war auch vor dem Stand von „Call of Duty – Advanced Warfare“, das neue Spiel aus der Ego-Shooter-Reihe.

Ohne Skrupel wird Tom in die Schule stürmen. Innerhalb von Sekunden lädt er sein Maschinengewehr nach. Er weiß ja, wie es funktioniert! Er hat es gelernt. 15 Stunden am Tag und bis in die Nacht hinein hat er Kriegsmissionen erledigt und kaltblütig Soldaten ermordet. Genau so gefühlskalt würde sich Tom verhalten, wenn er zum ersten Mal ein Maschinengewehr in der Hand halten würde. Ja, würde er das? Nein! Tom würde die Waffe zitternd in den Händen halten und nicht wissen, wie genau er sie bedienen muss. Weiterlesen

18.08.2014: Die Woche, in der Robin Williams starb.

von Natalie Meyer

Ich traf ihn an einem sonnigen Sommertag im letzten Jahr in einem Hotel am Rhein, in der Nähe von Koblenz. Dort war ich als Servicekraft tätig. Er betrat zusammen mit einer asiatischen Frau das Hotel. Die asiatisch stämmige Frau erklärte mir auf Englisch, ihr Begleiter habe seine Jacke hier vergessen. Ich konzentrierte mich auf mein nicht allzu gutes Englisch und fragte beim Hotelbesitzer nach. Dieser entschuldigte sich dafür, holte die Jacke und bot den Beiden zwei kostenlose Cappuccino an. Verwundert über so viel Großzügigkeit meines sonst so knauserigen Chefs, brachte ich die Kaffeemaschine zum Laufen. Dieser grinste mir lächelnd zu und sagte: „Hol dir doch gleich ein Autogramm ab, wenn du den Cappuccino servierst“. Erst da betrachtete ich mir die beiden Herrschaften genauer. Tatsächlich, es war Robin Williams mitsamt Frau, dem ich an diesem Tag den Cappuccino servierte. Natürlich sagte ich nichts dergleichen zu ihm. Und innerhalb von zehn Minuten waren die beiden auch schon wieder verschwunden. Weiterlesen

04.08.2014: Was diese Woche so berichtet wurde. Ein sehr kurzer Abriss.

von Theresa Müller

Unsere Gesellschaft bezieht in zahlreichen Foren Stellung zum Krieg im Gazastreifen und treibt die Menschen auf die Straßen. In kürzerster Zeit wandelte sich dabei eine latente Form des „Ja, aber“-Antisemitismus zu einem bekennenden, radikalen Judenhass, dem oft Anti-Nazi-Parolen gegenüber stehen. Eine kritische Stellungnahme zu diesem grausamen Krieg ist wichtig, doch für den Hass, den wir vermehrt auf den Straßen und in vielen Foren vorfinden (sowohl vonseiten der Pro-Palästina-Front und vonseiten der Pro-Israel-Front) gibt es kein anderes Wort als Rassismus. Da sollte man sich ein Vorbild an der wirklichen Friedensbewegung nehmen, die in kleinen Kreisen auch noch auf den Straßen anzutreffen ist. Weiterlesen