Bereits seit einiger Zeit rollen riesige Bagger durch die Siegener Innenstadt, um die Sieg von ihrem Betonkragen zu befreien und einen Ort zum Entspannen und Flanieren zu schaffen. Doch dies war nicht immer so. Der spannende Weg von der Siegplatte zu einem offenen Fluss verlief langsam und schleppend…
Von Franziska Elsner
Einst schlängelte sich die Sieg frei und unbekümmert durch das Herz der Krönchenstadt. Lebendig sprudelte das Wasser aus der Quelle und bahnte sich seinen Weg über Stock und Stein.
Im Jahre 1954 gossen die Bauarbeiter den letzten Liter Beton ins Flussbett und die Wassermengen hatten keine Wahl. Sie mussten sich der im Laufe der Jahre entstandenen, schnurgeraden Rinne beugen. Kürzlich erst hatten sich die Graureiher und Bachforellen von Schmutz und Lärm erholt, da rollten bereits knapp fünf Jahre später erneut riesige Ungetüme auf sie zu. Ihr Auftrag: Die Ufermauern erweitern und erste Vorbereitungen für den Bau der Siegplatte treffen. Mehr Parkplätze wurden in der Innenstadt benötigt. Die Straße war zu schmal. Verschlungen haben die Bagger dabei nicht nur den Schlamm, der aus dem Flussbett gebaggert werden musste, sondern auch 2,4 Millionen DM.