– von Marius Albers
Wenn es um Grenzen geht, dann sind die Deutschen sehr akkurat. Gerade in diesen Zeiten wird das wieder besonders deutlich, das merke ich auch bei meinem Weg durch die verschneiten Straßen. Der Bürgersteig erinnert dabei streckenweise an einen lausig geplanten Zebrastreifen: Dunkles, feuchtes Pflaster wechselt sich in unregelmäßigen Abständen mit weißem, zertrampeltem Schnee ab. Doch eins fällt auf: Die weißen Grenzen sind erstaunlich gerade. Wie an der Schnur gezogen, mit großer fachmännischer Präzision beendet man den erforderlichen Räumdienst an der eigenen Außengrenze. Hausaufgabe erledigt. Doch wohin mit den anfallenden Massen? Am besten schaufelt man sie beim Nachbarn auf die Wiese, soll der zusehen, was er damit macht. Ich bin gespannt, wann die ersten Grenzschützer mit der Schneeschaufel bewaffnet entlang der Schneekante patrouillieren und jede neue Schneeflocke wieder abschieben. Weiterlesen