Hollywoods biggest liar – Die Stummfilmdiva Pola Negri

von Minou Wallesch

Im Hollywood der 20er Jahre war sie ein Star. Heute kennt sie kaum noch jemand. Daniela Dröscher hat über die vergessene Stummfilmdiva Pola Negri einen Roman geschrieben. Aus „Pola“ las sie im New Orleans.

In Hollywood war sie ein Star. Dann machte der Tonfilm ihrer Karriere den Garaus. Heute ist sie in ihrer Heimat Polen eine Legende. Sonst kennen ihre Filme nur wenige. Pola Negri ist eine zu unrecht vergessene Hollywoodlegende, sagt Daniela Dröscher. Sie liest im New Orleans aus ihrem Roman „Pola“. Darin zeichnet sie ein Bild der harten Realität des ausbleibenden Ruhmes und einer außergewöhnlichen Persönlichkeit. Eingeladen wurde sie vom Projektseminar der Uni Siegen.

Daniel Dröscher stellt sich die Freundschaft mit der Stummfilmdiva Pola Negri sehr schwierig vor. Vielleicht wäre Pola eher eine abgebrühte Schwester, mit der man nicht immer einverstanden ist, von der man aber nicht loskommt. Dröscher ist für ihren Roman über die polnische Stummfilmdiva der 20er Jahre nach Polen an die Orte von Polas Kindheit gereist. Sie hat ihre Memoiren gelesen und vieles, das von anderen über sie geschrieben wurde. Doch der Roman handelt vor allem von Polas Untergang.

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Vom überzeugten Offizier zum Kriegsdienstverweigerer

von Lena Rippe

Seit gut eineinhalb Jahren ist die Wehrpflicht in Deutschland Geschichte. Die Bilanz: Rund ein Viertel der freiwillig Wehrdienstleistenden quittiert den Dienst vorzeitig und ohne große Erklärungen. Doch was passiert mit denjenigen, die sich nicht wenige Monate, sondern 13 Jahre für den gut bezahlten Staatsdienst verpflichtet haben und nun raus wollen? Wie schwer es Offiziersanwärtern gemacht wird, zeigt der Besuch bei einem, der den Ausstieg geschafft hat.

„Die spielen ein Jahr ein bisschen Krieg und können jederzeit gehen. Und wir sind gefangen im System.“ Georg Bösmann* sitzt verärgert in seinem ehemaligen Kinderzimmer. An die weißen Wände ist mit blauer Farbe ein Alpenpanorama gemalt. Während seiner Zeit bei der Bundeswehr musste er nur aus dem Fenster gucken, um sie zu sehen. Heute erblickt er draußen das graue Bremer Nieselwetter.

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