Das Pendeln ist der Alltag vieler Studenten. Verspätete Züge, überfüllte Bahnsteige und Lokführer, die es auch eilig haben. Eine Glosse von Michael Fassel.
Wenn ich am Kölner Hauptbahnhof lese, dass meine Bahn zehn Minuten Verspätung hat, freue ich mich. Nein, nicht weil ich das gut finde, sondern weil es nur zehn Minuten sind. Ich trödle noch fünf Minuten in der Bahnhofsbuchhandlung herum, aber es ist einfach zu heiß darin. Ich gehe auf den Bahnsteig. Auf dem Weg dorthin strömen mir Massen von Menschen entgegen, die plötzlich mitten im Weg stehen bleiben, weil ihr Handy klingelt. Ich bin also gezwungen, für andere mitzudenken und wie beim Autofahren blitzschnell zu reagieren, weil ich im Zick-Zack-Slalom ausweichen muss.