Mit hohen Zielen zur 66. Berlinale

von Michael Fassel

Mit einer Angel nach den Stars werfen
Freitagnachmittag, am Potsdamer Platz. Warm eingepackte Journalisten, Autogrammjäger, die ihr Album an einer Angel befestigen. Autogrammjäger mit Angeln? Ich schaue genauer hin. Ja, da ist tatsächlich jemand mit einer Angel, der sein Album wie einen Köder daran befestigt, um es dann über die Fotografenmeute Richtung roten Teppich zu werfen. Schwarze Audis mit der Aufschrift „Berlinale Shuttle“ fahren vor, die Scheiben natürlich getönt, aber niemand steigt aus, jedenfalls nicht in der Zeit meiner Geduldsspanne. Ich will mich hier nicht länger aufhalten, da ich zum einen nicht weiß, ob und wer da gleich aussteigen wird. Zum anderen weiß ich, dass ich mich schleunigst um Tickets für abendliche Vorstellungen kümmern sollte. Weiterlesen

Im Dickicht der 65. Berlinale

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von Michael Fassel

Wartelisten für Kinoplätze

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„Ich kann Sie auf die Warteliste setzen“, sagt die freundliche Kassiererin. „Dann sollten Sie spätestens um halb sieben im Foyer sein.“ Soll ich nun anderthalb Stunden im Haus der Berliner Festspiele auf die Premiere von Better Call Saul, dem Spin-Off der populären US-Serie Breaking Bad, warten, um eventuell noch ein kostenloses Ticket zu bekommen? Die Information, dass der Hauptdarsteller Bob Odenkirk auch im Kinosaal sitzt und nach der Vorführung Fragen des Publikums beantwortet, klingt verlockend. Doch ein Platz auf der Warteliste ist keine Garantie, wie sich herausstellt. Bin ich nun im LSF-Dschungel oder im Dickicht der Berlinale? Zum Glück Letzteres, denn im Gegensatz zum elektronischen Vorlesungsverzeichnis der Uni Siegen werden die Gäste der alljährlichen Berliner Filmfestspiele mit einem übersichtlichen Programm in Printform versorgt, können Inhaltsbeschreibungen lesen, ohne sich die Finger wund zu klicken.

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