Der Spatz in der Hand

von Max Fendel

Als Markus S. vor zwei Jahren in die Berghütte seiner Firma eingezogen war, hatte er jeden Spiegel entfernt und jede auch nur minimal spiegelnde Oberfläche abgeklebt. Er rieb die silberne Teekanne mit feuchter Erde ein oder ließ auf den Herd gespritztes Fett eintrocknen, um auch jede mögliche Reflexion zu verhindern. Sein Smartphone und den Fernseher, welcher in der Hütte angeschlossen war, hatte er kurzerhand seinem Fahrer mitgegeben und ihm gesagt, er könne damit machen, was er wolle. Das Handy hatte keinen persönlichen Wert für ihn. Er hatte es noch nie wirklich benutzt, da sein eigentliches Telefon für die Ermittlungen beschlagnahmt worden war. Um jeden Kontakt mit der Außenwelt vermeiden zu können, vereinbarte S. mit dem Fahrer, dass seine Lebensmittelbox jeden Freitag um genau zwölf Uhr dreißig geliefert werden solle. Da die Hütte nur über einen alten Holzofen verfügte, würde er jeden Tag von zwölf bis dreizehn Uhr hinter der Hütte das für ihn bereitgestellte Holz in für die Ofenöffnung passende Stücke schlagen. Weiterlesen