Krumme Preise

von Marius Albers

Krumme Preise

Nachdem die Bundesregierung die temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer beschlossen hatte, trudelten einige Mails bei mir ein, in der verschiedene Vertragspartner versicherten, die finanzielle Entlastung auch eins zu eins an mich als Kunden zurückzugeben. Das freut natürlich ungemein, spart man doch so ein bisschen Geld. Und wenn Geld Zeit ist, dann könnte vielleicht auch mein Zeitverbrauch um 2-3 Prozent sinken; wenn ich für eine Stunde nur noch 58 Minuten brauchte, dann könnte ich mit den übrigen zwei Minuten mein Konto bei der Zeitsparkasse ein wenig entspannen (bis zum 31.12. würden sich so 8784 Minuten ansparen lassen, das wären 146,4 Stunden oder 6,1 Tage, also fast eine Woche!). Herrlich, die graue Zigarre glimmt noch ein wenig länger – aber das ist ein anderes Thema). Weiterlesen

Der Morgenmensch

von Marius Albers

„Aussehen wie ein Morgenmensch, auch wenn man es nicht ist“ – mit diesem Slogan wirbt Nivea für das neue Men Sofort-Effekt Gel. Freilich lässt sich über die Wirksamkeit solcher Mittelchen trefflich streiten, überhaupt ist die Kosmetikindustrie sicher ein Feld für allerlei Diskussionswürdiges. Was mir hier jedoch besonders bemerkenswert erscheint ist die Tatsache, dass man überhaupt ein Mittel für den irgendwie absurden Zweck erfindet, wie ein Morgenmensch auszusehen. Denn Menschen sind von Natur aus sehr unterschiedlich was ihre Zeitideale angeht: Frühaufsteher, Morgenmuffel, Langschläfer, Nachtaktive und so weiter. Warum sollte man sich also die Mühe machen, zwanghaft auszusehen wie ein Morgenmensch?  Weiterlesen

„Hier ist Godot“ von Destination Anywhere

von Lisa Neumann

Worauf warten wir, wenn wir Godot ersehnen?

Die Liebe, das Leben und der Sinn von alledem wollen sich uns nicht so richtig erschließen. Da hilft es, wenn einer wie Daco, also ein Entertainer, daherkommt und ein Album herausbringt mit dem bescheidenen Titel „Hier ist Godot“. Das verspricht Antworten. Und es rockt.

Man hört also genau zu, hat tierisch Spaß dabei und dann ist die Scheibe zu Ende. Und dann wird noch pubertär gelabert. Und noch mehr. Und ins Mikro gerülpst.

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