Straßburg – Elsässischer Charme zwischen europäischen Machtzentralen

von Michael Fassel

Fachwerkstil, üppig blühende Geranien, der Duft frisch gebackener Crêpes – all das bietet das Straßburg. Bon voyage! Ja, Reisen ist seit geraumer Zeit wieder möglich, die LiteraListen schwärmen also wieder aus, um euch ein paar schöne Flecken näher zu bringen.

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Im Herz der elsässischen Stadt ragt das Straßburger Münster in den wolkenlosen Himmel, das durch seine unverwechselbare gotische Architektur nicht nur mich, sondern schon Goethe beeindruckt hat: „Wie das festgegründete ungeheure Gebäude sich leicht in die Luft hebt; wie durchbrochen alles und doch für die Ewigkeit.“ Seine Worte sind aufschlussreich, wenn man sich fragt, warum der Nordturm nicht aus einem dichten Mauerwerk, sondern aus vielen Streben besteht. Denn dank der „löchrigen“ Konstruktion hielt der Turm – der übrigens mit seinen 142 Metern von 1647 bis 1874 als höchstes Bauwerk der Christenheit galt – über Jahrhunderte Wetterkapriolen stand und bot selbst starken Windböen die Stirn. Goethe sollte Recht behalten. Weiterlesen

Von Sartre bis Houellebecq – Iris Radischs kompakter Streifzug durch die französische Literatur der Nachkriegszeit

von Michael Fassel

Um die heutigen französischen Literaten und Intellektuellen zu verstehen, bedarf es mehr als ein Interview mit Michel Houellebecq zu lesen. Vielmehr ist ein Blick auf die Nachkriegszeit, auf Sartre und viele andere Autor*innen der vergangenen Jahrzehnte aufschlussreich, um sich ein literaturhistorisches und zugleich ein gesellschaftliches Bild der Literatur der Grande Nation zu machen.
Aber warum schreiben die Franzosen so gute Bücher, wie Iris Radisch mit dem Titel ihres Buches suggeriert? Die Redaktionsleiterin des Zeit-Feuilletons führt im unterhaltsamen Plauderton die Leser*innen durch das literarische Frankreich der Nachkriegszeit. Mit einem leicht subjektiven Blick hebt sie bekannte, umstrittene und teils – zumindest für deutsche Ohren – eher unbekannte Autor*innen hervor.  Weiterlesen

Eindrücke der Frankfurter Buchmesse 2017

von Michael Fassel

Von Fausthieben, überforderten Polizisten und einem ratlosen Buchmessedirektor ist in den Medien die Rede, wenn es um die Berichterstattung zur diesjährigen Frankfurter Buchmesse geht. Doch es sind nicht nur Verlage mit fragwürdiger politischer Ausrichtung, die provozieren – auch die Tochter eines Prominenten geht wütend auf ihren Vater los. Das Bild der Buchmesse ist zumindest in diesem Jahr angekratzt, beschmutzt. Dabei wird völlig übersehen, was das alljährliche internationale Zusammentreffen literarischer und intellektueller Geister auszeichnet, nämlich die kultivierten Gespräche mit Autor*innen, die man hautnah erleben kann und in der Regel auch für einen netten Small Talk Zeit haben sind. Weiterlesen