Buchmesse 2024 – Altern ist in aller Munde

Von Michael Fassel

Um es gleich vorwegzunehmen: Mein subjektiver Eindruck der diesjährigen Frankfurter Buchmesse mag täuschen. Das liegt zum einen daran, dass ich mir dort zwar überwiegend mainstreamige Gespräche und Kurzlesungen namhafter Autor:innen wie Caroline Peters, Eva Demski, Elke Heidenreich, Martina Hefter, Iris Wolff oder Jackie Thomae. An dieser Stelle könnte man betonen, wie sichtbar Weiblichkeit im Literaturbetrieb im Allgemeinen, auf der Frankfurter Buchmesse 2024 im Besonderen ist. Aber warum differenzieren zwischen den Geschlechtern? Gottschalk mit Ich suche mir ja die Veranstaltungen nicht nach sozio-kulturellen Kategorien wie Geschlecht aus. Ob ein Mann, eine Frau oder eine non-binäre Person liest, spielt eine untergeordnete Rolle. Gleichwohl kommt es auf die Sichtbarkeit von Feminismus und Queerness an. Als Teil der Buchmesse ganz selbstverständlich.

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Totgesagte leben länger

Eine Darstellung der Redaktion

Uns mögen vielleicht Spinnweben anhaften, ja vielleicht schlummern wir leichenblass in finsteren Särgen und kommen nur zum Lesen hoch auf den Campus, wenn es uns nach Wortspielen dürstet. Aber wir als Initiative existieren immer noch. Auch tagsüber. Auch im Sommersemester 2023. Und im Wintersemester 2023/24. Und im… Weiterlesen

Wenn eine Diplomatin erzählt

Rezension zu Lucy Frickes „Die Diplomatin“

Von Michael Fassel

Diplomatie mag in diesen Zeiten wieder mehr Wert beigemessen werden. So wird man Lucy Frickes neuen Roman Die Diplomatin womöglich mit anderen Augen lesen. Die Protagonistin, die Diplomatin Friederike Andermann, handelt nach eigenem Ermessen und muss doch immer feststellen, dass ihre Arbeit stets einem politischen Protokoll unterliegen sollte. Wie sollte ein liberal-demokratischer Mensch in dieser verantwortungsvollen Position in einem autokratischen Staat handeln? Diese zentrale Frage verhandelt Lucy Fricke in ihrem lesenswerten Diplomatenroman.

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Beautiful World, Where Are You

Rezension zu Sally Rooneys Roman Schöne Welt, wo bist du
Von Wiliam J. Mertens

Bereits in Conversations With Friends (2017), dem Romandebüt der irischen Bestsellerautorin Sally Rooney, stehen vier junge Menschen, die ihren Platz im Privat- und Berufsleben suchen und komplizierte Beziehungen untereinander entwickeln, im Zentrum. Ähnlich gestaltet sich die Figurenkonstellation in Rooneys drittem Roman Beautiful World, Where Are You (2021, dt. Titel: Schöne Welt, wo bist du), in der Rooney eine Romanautorin mit Alice Kelleher als eine der Protagonistinnen wählt, ihre Erfahrungen als Schriftstellerin fiktional verarbeitet und einen durchaus kritischen Blick auf den Literaturbetrieb wirft.

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Ein Klassiker neu betrachtet: „Der Graf von Monte Christo“ von Alexandre Dumas

Eine Rezension von Lutz Dehenn

Im Jahr 1815 steht der einfache Seemann Edmond Dantés nicht nur kurz vor seiner  Beförderung zum Kapitän, sondern auch vor der Vermählung mit seiner Geliebten. Doch das bevorstehende Glück wird am Altar zu Nichte gemacht: Auf Grund einer Verschwörung aus Habgier und Eifersucht – der eine trachtet nach Edmonds Karriere, der Andere nach seiner Frau – wird er unschuldig in den Kerker geworfen. Hier verbringt er 16 Jahre seines Lebens. Doch bevor ihm nach dieser schier unendlichen Zeitspanne die Flucht gelingt schließt er eine innige Freundschaft mit seinem Zellennachbar. Der Hauptprotagonist erhält durch jenen nicht nur ein beachtliches Maß an Bildung in Fremdsprachen, Naturwissenschaften, Medizin und Philosophie, sondern verfügt zum Zeitpunkt seiner Flucht auch über das Wissen von einem Schatz von unermesslichen Reichtümern auf der Insel Monte Christo. Den Schatz geborgen lässt sich Edmond satte 9 Jahre Zeit um seinen Rachefeldzug zu planen, der ihn in die Gefilde des Pariser Adels führen wird, wo sich seine Verschwörer inzwischen ein anschauliches Leben durch tückische und unmoralische Methoden aufgebaut haben. Mittels unerschöpflichen Reichtums, universalgelehrter Bildung, in Haft erlernter unerschütterlicher Geduld und einem lang gereiften Plan trachtet der selbst ernannte Graf von Monte Christo nun nach Genugtuung.

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Von Schmetterlingen im Bauch, Fischen im Pool und Passwörtern im Kühlschrank

von Wiliam Mertens

Tanzend, mit suchenden Bewegungen bewegt sich ein achtjähriges Mädchen mit angenähten Schmetterlingsflügeln durch den heimischen Garten – eines von vielen metaphorisch aufgeladenen Bildern auf der 70jährigen Berlinale, die sich ebenfalls nach dem Wechsel der Festivalleitung von Dieter Kosslick zu Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek neu entwickeln muss. Der Garten stellt für die Protagonistin des berührenden französischen Dokumentarfilms Petite fille von Sébastien Lifshitz aus der Festival-Sektion „Panorama Dokumente“ einen sicheren Raum dar, in dem sie sich frei entfalten kann. Ihre Familie akzeptiert Sasha so, wie sie ist: Im Körper eines Jungen geboren, identifiziert sie sich schon seit ihrer frühen Kindheit als Mädchen. Doch in sehr aufwühlenden Interviews werden zum Teil Unverständnis und Druck durch die Gesellschaft sowie die daraus resultierenden psychischen Auswirkungen auf Sasha und ihre Familienangehörigen spürbar, die darum kämpfen, dass Sasha u.a. als Mädchen gekleidet zur Schule gehen darf. Insgesamt gelingt Lifshitz ein tiefschürfendes, engagiertes Plädoyer für Selbstbestimmung und Akzeptanz, das Sasha und ihrer Familie auf Augenhöhe mit Würde begegnet, nah an ihnen dran ist, nie reißerisch wirkt und dadurch zu echter Anteilnahme einlädt. Weiterlesen

Literaturtipp 2: Denis Schecks „Schecks Kanon. Die 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur von ,Krieg und Frieden‘ bis ,Tim und Struppi'“

Lektüretipp von Michael Fassel

Nein, ich möchte es mir nicht so bequem machen und in meiner Lektüreempfehlung einfach auf die 100 Werke verweisen, die der belesene Literaturkritiker Denis Scheck für hochrelevant erachtet. Vielmehr möchte ich auf den Lesegenuss dieses besonderen Buches aufmerksam machen. Mit unnachahmlichen Humor, Know How und erfrischendem Esprit weiß Denis Scheck auch vermeintlich sperrige Werke kurzweilig unterhaltsam zu vermitteln.  Weiterlesen

Der Jäger der los zog, die Welt zu erobern

Gametipp von Christian Bocksch

Mit dem Aufbausimulator „Dawn of Men“ versetzt das Spielestudio Madruga Works, von denen auch das Spiel „Planetbase“ stammt, die Spieler dieses Mal zurück in die Steinzeit. Durch sechs Zeitalter menschlicher Zivilisation entwickelt sich die geführte Siedlung immer weiter.

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