12.01.2015: Vom Anfänge-Sammeln

von Dinah Fischer

Inzwischen sind wir schon ein paar Schritte weit in 2015 unterwegs. Haben schon mal ein paar Tage gekostet, können aber doch noch nicht so recht sagen, ob wir den Geschmack wirklich mögen. Ich fühle mich in dieser Zeit immer etwas unbehaglich, orientierungslos. Und dann ist da diese Chance, die beinahe etwas von einer Pflicht hat, den Jahresanfang auch für eigene kleine Anfänge zu nutzen – oder für einen großen. Ganz so, als wären die ersten Januartage die einzige Zeit, in der du etwas beginnen oder verändern darfst. Mir sind – und damit stehe ich vermutlich ziemlich alleine da – die Monate ab September lieber. Sobald die Luft anfängt, nach Herbst zu riechen, kann ich mich entspannen: Jetzt geht es wieder abwärts. Nicht im negativen Sinne, sondern so, wie wenn man im Winter einen steilen Berg hinaufgestiegen ist und nun mit dem Schlitten hinabsausen darf. Das Jahr beginnt auszuatmen und pustet dich sanft bergab Richtung Weihnachten, dessen warme Lichter dir wie eine einladende Landebahn entgegenleuchten. Auf einer Welle von Süßigkeiten und weihnachtlicher Freundlichkeit gleitest du durch die Zeit zwischen den Jahren und rutschst schließlich in einen neuen Januar, wo du mehr oder weniger sanft zum Stehen kommst. Neben dir landen noch ein paar letzte Marzipankartoffeln. Du stehst auf und wirfst einen Blick zurück auf die vergangenen zwölf Monate, leicht unsicher, was du damit anfangen sollst. Vielleicht schießt du sie in den Wind, zusammen mit ein paar sprühenden Feuerwerksraketen, damit es nicht so traurig aussieht. Oder du faltest sie ruhig zusammen und legst sie auf den – mehr oder weniger hohen – Stapel, zu den bisherigen. Vielleicht rahmst du sie dir auch ein und hängst sie neben dein Bett, weil sie dir so gut gefallen haben. Weiterlesen

29.12.2014: „That mattered.“

von Susann Vogel

„That mattered.“*

Soll er öfter gesagt haben, Christopher Johnson McCandless alias Alexander Supertramp. Über die Dinge, die von Bedeutung waren, die wirklich eine Rolle gespielt haben:

 „[…] A job, a task, a book; anything requiring efficient concentration (Circumstance has no value. It is how one relates to a situation that has value. All true meaning resides in the personal relationship to a phenomenon, what it means to you).“* Weiterlesen

22.12.2014: Advent, Advent – der Geldbeutel brennt!

von Wiebke Kühlbauch

Noch drei Mal Schlafen und es ist soweit, dann ist endlich Weihnachten. Viele fiebern dieser Zeit entgegen – mich eingeschlossen. In die Heimat fahren, Familie wiedersehen, gutes Essen, runterkommen. Das Ganze geht natürlich auch mit der Geschenke-Orgie einher. Jeden Tag kündigt sich noch ein weiteres Familienmitglied für die Festtage an und die Liste der Präsente wächst und wächst. Jaja, der gute alte Weihnachtsstress, ehe es dann besinnlich wird.
Für mich ist Weihnachten dennoch kein Konsumfest, wie es oft heißt. Was ist mit den Leuten, denen es ganz einfach einen Riesenspaß macht, anderen etwas zu schenken? Und so sollen auch der Enkel vom Freund meiner Mutter, die Tante, die ich ein Mal im Jahr sehe und die Oma meines Freundes nicht leer ausgehen. Da streikt bei uns Studenten allerdings oft der Geldbeutel, aber selbstgemacht ist ja sowieso viel schöner. Deshalb hier ein paar Ideen, die man auch auf den letzten Drücker noch umsetzen kann und kaum ins Geld gehen. Weiterlesen

15.12.2014: Zum Fall „Tugce“ und den Medien

von Natalie Meyer

Nachdem der tragische Tod der 23-jährigen Tugce aus Offenbach bekannt wurde, gab es mehr und mehr skurrile und seltsame „Berichterstattungen“ zu dem Thema. Bevor ich die verschiedenen Ausschnitte aus der Medienlandschaft für sich sprechen lasse, hier ein Überblick zu den Ereignissen, für diejenigen unter euch, die noch immer nicht wissen, wer Tugce ist. Hilfe bietet hier Tugces Wikipedia-Artikel: Weiterlesen

01.12.2014: „Weihnachts-Countdown“ oder: Von 1 bis 24

von Laura Schönwies

Meine Hände umschließen den Griff noch fester. Der mentale Scheuklappen-Blick wird aufgesetzt. Einmal durchatmen und dann bloß schnell hier durch und ja nicht aufregen! Schließlich kennen wir das Spiel: Alle Jahre wieder scheint ein modernes Konsum-Fest namens Weihnachten immer früher in den Geschäften anzubrechen. Spekulatius stapelt sich an der Stelle, wo ich doch eigentlich nur eine ganz einfache Schokolade zum Geburtstag kaufen will. Gibt es hier auch noch etwas ohne Sterne drauf? Egal, ja nicht aufregen! Weiterlesen

10.11.2014: Mit den Augen einer Fotografin

von Franziska Elsner

Eine bunte Welle fliegt auf die Frau zu, tausende Farbpartikel scheinen in der Luft zu schweben und regnen auf die Haut herab. Leicht setzen sie sich auf die Wimpern und in die Haare des Models. Die junge Frau blinzelt und öffnet verführerisch die Augen. Das Klicken der Kamera wird schneller und intensiver. Der richtige Augenblick ist wichtig. Dieser kann der Bruchteil einer Sekunde sein, in dem alles stimmt und genau diesen Moment gilt es festzuhalten. Jeder Einzelne der kleinen Gruppe weiß, was er zu tun hat. Der Make-Up-Artist kümmert sich um das Make-Up und das Outfit des Models und die Blitze müssen im richtigen Winkel auf das Model und den Hintergrund gerichtet sein. Mit der Kamera in der Hand und unzähligen Schweißtropfen auf der Stirn komme zu guter Letzt ich selbst ins Spiel. Durch den Sucher meiner Spiegelreflex habe ich bereits unglaublich interessante und grundverschiedene Charaktere kennen gelernt und in ausdrucksstarken Bildern festgehalten. Weiterlesen

03.11.2014: Zu Besuch beim Brachiosaurus brancai

von Sebastian Wilhelm

Zwölf Meter über mir.

Und ich bin nichts als ein Zwerg, der seine Nase neidvoll in die Höhe streckte.

Grelles Scheinwerferlicht schien mit entgegen, als ich die Knochen jenes extraordinären Wesens über mich erspähte, welches schon seit Millionen von Jahren tot war. In seiner Größe war jener Fund einzigartig, nirgendwo anders auf der Welt gab es von der Höhe her etwas Vergleichbares.

Brachiosaurus brancai. Weiterlesen

27.10.2014: Abriss einer Woche

von Theresa Müller

Eine Woche geprägt von diversen literarischen Veranstaltungen. Der Startschuss gegeben durch die mittwöchentliche LiteraListenLesung. Schlaf wurde zur Mangelware, denn die Literatur trat am Donnerstag, mit dem Beginn des Europäischen Literaturfestivals vielSeitig in den Vordergrund. Über eine Leinwand via Skype, in Kneipen, Cafés, im Museum und klassisch im Saal lasen Autoren, Schauspieler, Dozenten und Studierende ihre Werke und Lieblingsliteratur vor. Vorgelesen in Sprachen die so vielseitig waren wie die Inhalte der Texte. Weiterlesen

20.10.2014: Ein Montag für Garfield

von Johannes Herbst

Tief eingesunken hängt man in der Couch, macht es sich noch einmal richtig gemütlich. Eventuelle Katerleiden, die von übermäßigem Partykonsum in der Nacht zuvor herrühren könnten, sind schon so gut wie auskuriert. Auf dem TV-Bildschirm läuft ausnahmsweise mal etwas Sehenswertes, für das man sogar die Werbepausen in Kauf nimmt, oder die Lieblingsserie ist schon auf dem Laptop vorgestreamt. Das Essen hat bereits geschmeckt, ob selbst zubereiteter Braten mit Klöße oder Kostbarkeiten vom Lieferservice deines Vertrauen. Man ist satt und zufrieden. Es ist Sonntagabend, alles scheint gut. Doch irgendwas stimmt da nicht, ein ungutes Gefühl mischt sich unter die Entspannung, ein leichtes Ziehen und Drücken wird im Hinterkopf spürbar. Es sitzt dir im Nacken, du hast es fast ausgeblendet, doch es ist unausweichlich. Der Montag kommt. Weiterlesen