Archiv der Kategorie: Allgemein
Studieren bei Adorno
von Andreas Hohmann
Liebe Studierende, ich begrüße Sie ganz herzlich zur heutigen Veranstaltung. Nachdem wir ja beim letzten Mal einige unvorhergesehene Schwierigkeiten hatten, hoffe ich, dass wir diesmal inhaltlich einsteigen können. Dass uns beim letzten Mal ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde, bedaure ich selbstverständlich nicht weniger als Sie. Menschliches Versagen ist leider auch in der modernen Universität nicht ganz vermeidbar. Weiterlesen
Klospruch der Woche #13
Wortmeldung vom 15.02: Verloren in wortlosen Gedanken
von Jana Albrecht
„Formuliere deine Gedanken ohne Worte und du wirst beginnen dich zu verstehen!“
Ein Kopf voller Gedanken – Sehnsüchte und Erschütterungen, Emotionen und Ängste. Gedanken, die sich nicht in Worte fassen lassen – sich in einem Labyrinth elektrisierend verlaufen, nicht greifbar sind – nur einsam existieren. Greifbar nah aber nie zu fassen. Viel zu schnell rasen sie durch das Labyrinth, viel zu schnell in alle Richtungen – das Ich kann nicht folgen und doch versteht es die Komplexität des gedanklichen Konstrukts, unfähig sich mit Sprache mitzuteilen. Eine Sprache voll von Worten, die nie ausreichen wird um die Implosion subjektiv belastender Worte des denkenden Seins zu formulieren – welche bereits formuliert sind aber immer im Ich gefangen sein werden. Einem Ich, einem Sein, einem Subjekt, das verzweifelt nach Worten sucht um sich mitteilen zu können – teilhaben zu können an den scheinbar so klar definierten Worten anderer. Aber das Wort ist verschwunden im schwarzen Loch des Labyrinths voller komplexer Bilder voller Gedanken ohne Worte. Doch ist das Bild nicht selbst Wort? Die Aneinanderreihung von Bildern nicht selbst Satz?
Lesung im Shamrock (19.01.2016)
Galerie
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Klospruch der Woche #12
Das Kommunikationsproblem
von Sebastian Wilhelm
Eigentlich müsste man meinen, dass heute in unserer modernen Welt, voller Smartphone-Euphoristen und eifrigen Fingerwischern die Kommunikation zwischen den Menschen nicht zu kurz kommen kann.
Lange Zeit war ich der Ansicht, dass mit der Digitalisierung der neue digitale Raum eine grenzenlose Kommunikation ermögliche, und das über weite Strecken hinaus. Weiterlesen
Klospruch der Woche #11
Dämmerzeilen
von Michael Fassel
Sich ums Wort würfeln,
Leere Blätter reizen,
Dürsten nach Zeilen,
Bevor sie vergilben.
Doch das Weiß bleibt nicht,
Wechselt nach Jahren, Jahrzehnten,
Die Zeilen dämmern.
Ein Komma verkümmert,
Ein Punkt entsteht. Weiterlesen
Die Formel stimmt – und ist doch nicht richtig…
von Lisa Maria Pilhofer
Vergangene Woche hat das Siegener tollMut-Theater Georg Kaisers Stück GAS aufgeführt. Mit der Wahl des Vortex als Veranstaltungsort wurde auch die passende Atmosphäre für das Szenario des Theaterstücks geschaffen: enger Raum, schwarze Wände und eine kleine Bühne, die das tollMut-Ensemble voll ausnutzte. Besonders eindrucksvoll und passend war auch die benutzte Technik. Es spielte zwischendurch nicht nur düstere Musik, auch das gedämpfte Licht betonte die dunkle Stimmung des Stücks, aber vor allem der Einsatz von Gas (also ganz ungefährlicher Kunstnebel) unterstütze die bedrückende Atmosphäre, die dem Stück innewohnt. Denn es geht um Gas, um Giftgas, das bei einer Explosion (wunderbar mit einem Knall und sofortiger Dunkelheit im Raum inszeniert) freigesetzt wird, die ganze Umgebung verseucht und tausende Opfer fordert. Ein Horrorszenario, wie man es von Tschernobyl und Fukushima kennt, deren Folgen immer noch nachwirken. Die Situation in GAS ist somit nicht nur realistisch, sondern auch aktuell – und sehr kritisch.



