Kopfgeld für den fertigen „Akademiker“?

von Marius Albers

Wer erinnert sich nicht gern zurück an die Schulzeit, als es am Schuljahresende Zeugnisse gab und man sofort zu den Großeltern flitzte, um eine kleine Belohnung zu bekommen. Ein paar Süßigkeiten oder ein Buch konnten dabei sein, sicherlich aber auch der ein oder andere Taler. Und vermutlich wären die Großeltern nicht auf die Idee gekommen, mit dem Taler zur Schule zu fahren und dem Rektor aus Dankbarkeit für den guten (Schuljahres-)Abschluss des Sprösslings den Fünf-Euro-Schein für die Eins in Mathe in die Hand zu drücken. Ähnlich scheint es in Zukunft aber an den NRW-Hochschulen zu laufen. Denn ab 2016 sollen die Universitäten eine Prämie in Höhe von 4.000 Euro für jeden Abschluss bekommen. Zunächst zum geplanten Prozedere. Weiterlesen

Medialer Selbstdarsteller trifft auf Teflon-Kanzlerin

– ein Kommentar zu LeFloids Merkel Interview vom 13.07.2015

von Anna Sebastian

Ein YouTube-Interview mit unserer Frau Bundeskanzlerin – hohe Erwartungen und ein enttäuschendes Ergebnis! Eine mediale Diskussion entfachte das Interview des YouTube-Bloggers LeFloid alias Florian Mundt mit der Kanzlerin vom 13.07.2015 und zerschlug vielfach gehegte Hoffnungen auf das ‚mal-etwas-andere’-Interview. Weiterlesen

Youtube: Fluch oder Segen?

– über Youtube-Stars und LeFloids Merkel-Interview

von Natalie Meyer

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Foto: Natalie und ihre Mitbewohnerin Kathleen

Ich habe sie lange aus den Augen verloren, sie sogar fast vergessen. Die Youtuber (Fachjargon: Vlogger). Eigentlich habe ich mich auch nie sonderlich für sie interessiert. Youtube, das war für mich von Anfang an eine tolle musikalische Sache. Endlich nicht mehr stundenlang vor VivaPlus sitzen und darauf hoffen, das erwünschte Musikvideo sehen zu können. Musikvideos auf Knopfdruck, Livemusik, Konzerte, auf denen ich selbst war,- noch einmal sehen. Auch „Dia-Videos“ mit hinterlegter Musik fand ich noch einigermaßen belustigend. Die Youtuber-Phase wäre sogar an mir vorbei gegangen, wäre da nicht meine drei Jahre jüngere Schwester Jenni gewesen. Meine Schwester und ich – sie ungefähr 12, ich 15- damals total auf dem Twilight-Trip, waren begeistert von Y-Titty, deren heutiger Ruhm noch in weiter Ferne war. Auch Coldmirror fanden meine Freunde und ich mega lustig. Das war’s. Seitdem habe ich nichts mehr von den Youtubern gehört. Und hätte auch nie gedacht, dass ich dadurch etwas verpasse. Dass ich nicht „Up to date“ bin.

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Der Widerspenstigen Zähmung im Musikpavillon oder Fifty Shades of Shakespeare

Lisa Pilhofer

Das Ensemble des Tollmut-Theaters hat dem unbeständigen Siegener Wetter getrotzt und diesen Mittwochabend die Premiere von Der Widerspenstigen Zähmung im Musikpavillon des Schlossparks gefeiert. Mit nur wenigen Requisiten, zu denen ein quietschgelber Sessel und ein blutroter Samtvorhang gehörten (später kamen noch eine Gitarre, ein Besen und ein rauchender Topf dazu), führte die studentische Theatertruppe ihre moderne, aber noch das Original zitierende, Version Shakespeares auf. Weiterlesen

LSF endet!

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von Marius Albers

Den lauten Jubelschrei musste ich mir verkneifen, als ich vor einiger Zeit das abgebildete Plakat an der Uni entdeckte. Zu groß war die Ungewissheit, ob es sich nicht vielleicht um eine Fälschung handelt. Aber als immer mehr Plakate auftauchten, und das nicht in billiger Schwarzweißkopie auf DIN-A4, sondern recht authentisch, kam doch eine gewisse Freude auf. LSF endet, nachdrücklich markiert mit Ausrufezeichen! Weiterlesen

You can go through the rest of ‚ur life without ever knowing anybody

von Alex Mosig

Nun steh ich hier am Ende meiner Zeit. Für mich jetzt sogar das Zeitlose. Der Unendlichkeit. Reflektierend kann ich nun zurück blicken. Alles vor mir wird zur Nichtigkeit. Gefühle und Impressionen, die mich im Leben begleiteten, ja teils auch geleitet hatten nun, wie in einem Vakuum erstickt. Das Eintreffen des Unausweichlichen, was unterbewusst langsam zu einem klaren Gedanken heran wuchs, ich jedoch nicht zwingend eingesehen hatte, nicht mehr zu verhindern. Weiterlesen

Größer, höher, gefräßiger…

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Der überraschende Run auf Jurassic World weckt bei Michael hohe Erwartungen.

Von Michael Fassel

Größer, höher, gefräßiger scheinen sich die Macher des am Donnerstag angelaufenen Films Jurassic World von Colin Trevorrow zum Leitbild gemacht zu haben. Und das mit Erfolg, denn in den vergangenen Tagen kletterte das Dinosaurier-Spektakel an die Spitze der Kino-Charts. Überraschend dabei ist, dass es schon jetzt über 500 Millionen Dollar eingenommen hat und damit den Rekord des letzten Harry-Potter-Films bricht. Ich habe den Actionfilm noch nicht gesehen (oder sollte ich ihn besser als ein Science-Fiction-Thriller klassifizieren?), aber jetzt wurde meine Erwartungsschraube weit nach oben gedreht. Weiterlesen

Die Qual der Wahl oder die Wahl der Qual? Wahlbeteiligungen gehen in den Keller

Der AStA verfügt über etwa 170.000 € der Studierenden, da ihm 10€ des Semesterbeitrags jedes Einzelnen zustehen. Trotzdem beteiligt sich nur ein geringer Bruchteil der Studierendenschaft an den Wahlen des Studierendenparlaments (StuPa).

Traurig aber wahr – 25 Stimmen reichten bei der wiederholten StuPa Wahl im Oktober 2014 aus, um ein Mandat zu erhalten. Von 17.863 Wahlbeteiligten nahmen 902 Studierende an der Wahl teil. Das entspricht laut des Wahlprotokolls des Wahlausschusses einer Wahlbeteiligung von nur 5,0 Prozent. In Gesprächen mit verschiedenen Parteivertretern, – sympathisanten und Mandatsträgern habe ich versucht, der Ursache dieses Problems auf dem Grund zu gehen. Gleichzeitig sollen die Ziele und Einstellungen der Parteien verdeutlicht werden.

Im Gespräch: Jacob Pfeifer (Siegen Asozial), Birthe Schildknecht und Bastian Hirsch (Juso HSG – Jungsozialistische Hochschulgruppe), Patrick van Heeck (Mandatsträger Die Partei), Gianna Herber (Sympathisantin grün alternatives Wahlbündnis)

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3.6.2015: Die Sieg „undercover“

Bereits seit einiger Zeit rollen riesige Bagger durch die Siegener Innenstadt, um die Sieg von ihrem Betonkragen zu befreien und einen Ort zum Entspannen und Flanieren zu schaffen. Doch dies war nicht immer so. Der spannende Weg von der Siegplatte zu einem offenen Fluss verlief langsam und schleppend…  

Von Franziska Elsner 

Einst schlängelte sich die Sieg frei und unbekümmert durch das Herz der Krönchenstadt. Lebendig sprudelte das Wasser aus der Quelle und bahnte sich seinen Weg über Stock und Stein.

Im Jahre 1954 gossen die Bauarbeiter den letzten Liter Beton ins Flussbett und die Wassermengen hatten keine Wahl. Sie mussten sich der im Laufe der Jahre entstandenen, schnurgeraden Rinne beugen. Kürzlich erst hatten sich die Graureiher und Bachforellen von Schmutz und Lärm erholt, da rollten bereits knapp fünf Jahre später erneut riesige Ungetüme auf sie zu. Ihr Auftrag: Die Ufermauern erweitern und erste Vorbereitungen für den Bau der Siegplatte treffen. Mehr Parkplätze wurden in der Innenstadt benötigt. Die Straße war zu schmal. Verschlungen haben die Bagger dabei nicht nur den Schlamm, der aus dem Flussbett gebaggert werden musste, sondern auch 2,4 Millionen DM.

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