von Reimund Bayerlein
Weihnachtszeit soll doch die geruhsame Zeit sein, “d’stade Zeit”, wie man im Bayerischen sagt. Manch wahre Genießer interpretieren diese Ruhe-verheißende Phase aber auch als die Halt-deine-scheiß-Fresse-du-Kotze-und-lass-mich-in-Ruhe-mit-deiner-Weihnachtskacke-du-Wixxer-Zeit. Zu welcher Position man sich auch bekennen mag, der traditions-bewusste Abendländer muss sich wie jedes Jahr die Kritik der Weihnachtsmuffel gefallen lassen. Und ich spreche nicht nur von jenen spitzfindigen Besserwissern, die in diesem christlichen Fest eine Ausgrenzung anderer Religionen sehen und unter dem fadenscheinigen Deckmantel integrations-schwangerer Sozialpolitik “Weihnachtsmärkte” in “Wintermärkte” umbenennen wollen. Hätte mich früher solch eine Fehlinterpretation des Integrationsbegriffs wutschäumend auf die Barrikaden gebracht, so entlockt es mir heut nur mehr ein resigniertes Naserümpfen gepaart mit Augenverdrehen und intensivem Kopfschüttlen – gern bis zur Bewusstlosigkeit. Weiterlesen